Vielen Dank Sophie für den schönen Bericht:
Das Oktobertreffen des Islandpferdejugendteams stand diesmal ganz im Zeichen der Jungpferdeausbildung.
Statt mit den Pferden haben wir uns aber ersteinmal ganz viel mit uns selbst beschäftigt: Eingeteilt in zwei Gruppen, eine „Pferde-“ und eine „Menschengruppe“, sollten wir uns einem der von Hippokrates vor 2000 Jahren entwickelten Persönlichkeitstypen zuordnen. Er teilte die Menschen in Melancholiker, Phlegmatiker, Choleriker und Sanguiniker ein. Sich auf einen Typ festzulegen, war gar nicht so leicht, sodass so mancher letztendlich zu einer Selbsteinschätzung wie „phlegmatischer Melancholiker mit sanguinischen Zügen“ gelangte.
Wir machten uns aber nicht nur über unseren Charakter Gedanken, sondern auch über unsere Gefühle, Bedürfnisse, Ziele und Lebensumstände im Umgang mit Pferden – alles Faktoren, derer man sich insbesondere bei der Arbeit mit Jungpferden bewusst sein sollte.
Anschließend kamen beide Gruppen im Round-Pen zusammen. Dort spielten die „Pferde“ den Typ, dem sie sich zugeordnet hatten. Die „Menschen“ wiederum sollten anhand des Verhaltens der „Pferde“ ein für sie passendes „Pferd“ auswählen – mimten also den Pferdekäufer.
Eines der „Pferde“ ließ sich nach der Kaufentscheidung allerdings schwer einfangen. Anhand seines Beispiels erklärte Gaby uns die Grundlagen des Join-Up.
Auch das Verhalten gegenüber genau gegensätzlich gepolten Pferden, die dem Menschen überhaupt nicht weichen, kam zur Sprache.
Nach so viel Kopfarbeit freuten wir uns schon alle auf die praktische Einheit, die nach dem Mittagessen folgte. Handpferdereiten als wichtiges Element der Jungpferdeausbildung stand diesmal auf dem Plan.
Die erste Gruppe fand sich mit jeweils einem Handpferd auf der Ovalbahn ein und übte zunächst das einhändige Reiten. Danach machten wir verschiedene Übungen mit Handpferd, z.B. Tempounterschiede, Wenden und Hintereinanderlaufen.
Die zweite Gruppe hatte die gleichen Aufgaben auszuführen – allerdings mit zwei Handpferden. An das eigentliche Handpferd, das Zwischenpferd, war nämlich ein (manchmal gar nicht mehr so junges) „Jungpferd“ angebunden. Reitpferde mitgezählt, befand sich dann eine stattliche Anzahl von 15 Pferden auf der Ovalbahn.
Auch wenn das Handling gar nicht so leicht war, hatten wir alle großen Spaß.
Zum Abschluss trafen wir uns noch einmal in der Halle, wo Gaby uns anschaulich mit Pylonen und Stangen das Spielfeld vorstellte, in dem man sich bei der Jungpferdeausbildung bzw. im Umgang mit Pferden allgemein bewegt: Vertrauen, Liebe, Respekt sowie Aufmerksamkeit, „füreinander Nr.1-Sein“ bilden die Grundlage einer gelungenen Partnerschaft.
So ging mal wieder ein abwechslungsreiches Treffen zu Ende, auf dem man viel lernen konnte und selbstverständlich Spaß dabei hatte.